Einführung eines Internationalen Klassenzuges – September 2024
Erstmals in Südtirol startet im Schuljahr 2024/2025 ein englischsprachiger Internationaler Klassenzug am Realgymnasium Bozen, Schwerpunkt Angewandte Naturwissenschaften.
Durch dieses neue Bildungsangebot haben interessierte Schülerinnen und Schüler aus Südtirol die Möglichkeit, eine Ausbildung in englischer Sprache mit internationaler Ausrichtung in Anspruch zu nehmen. Zugleich wird durch dieses zusätzliche Bildungsangebot die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt gestärkt.
In diesem Klassenzug ist die Unterrichtssprache Englisch, das Curriculum sieht zudem den Unterricht der beiden Sprachen Deutsch und Italienisch vor. Dies erfordert von Seiten der Schülerinnen und Schüler gute Sprachenkenntnisse und eine entsprechende Leistungsbereitschaft sowie Interesse für den naturwissenschaftlichen Bereich.
Nach dem Besuch des fünfjährigen Bildungsweges verfügen die Absolventinnen und Absolventen über ein international anerkanntes Diplom, welches ihnen den Zugang zu verschiedenen Bildungswegen im In- und Ausland ermöglicht.
Das Realgymnasium Bozen ist auf dem Weg, sich als IB World School zu akkreditieren. Zu den bekannten Fächern des Schwerpunktes Angewandte Naturwissenschaften am Realgymnasium kommen Fächer dazu, die in den IB World Schools zum Curriculum gehören. Im Internationalen Klassenzug werden daher Fächer wie Design (Digitale Technologien und Technisches Zeichnen) und Arts (Theater und Bildende Künste) eingeführt. Zudem sieht die Ausbildung ein persönliches soziales Projekt vor.
Im Zentrum des internationalen Ansatzes steht eine Schülerpersönlichkeit, die auf einem Fundament der Mehrsprachigkeit offen wird für andere Kulturen, die lernt, im Team zu arbeiten, Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen und Lösungen für die Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft und der Umwelt sucht.
Zertifizierung als Klimaschule
Am 31. Mai 2024 erhält die Schule als erste Oberschule in Südtirol von der Klimahausagentur die Zertifizierung als Klimaschule. Vorausgegangen sind dieser Auszeichnung zwei Jahre, in denen zahlreiche Aktionen zum Klimaschutz (Müllsammelaktionen, Anlegen eines Schulgartens, Expertenvorträge) umgesetzt wurden. Die Schule hat pro Klasse zwei Klimasprecher:innen; ein Klimateam, bestehend aus Lehrpersonen, Schüler:innen, Verwaltungspersonal und der Schulleitung werden auch in Zukunft jährlich Projekte zum Klimaschutz anregen, planen und unterstützen.
Unsere Schulbibliotheken erhalten Qualitätszertifikat
Im Rahmen einer kleinen Feier wurde unseren Schulbibliotheken am 6. Oktober das bestandene Qualitätsaudit verliehen. Landesrat Philipp Achammer und die Direktorin des Bibliotheksamtes Marion Gamper überreichten die Zertifikate in Anwesenheit von Direktorin Ingrid Keim und des Bibliotheksteams
Schulfeier CAMPUS FAGEN
Am 6. Oktober 2023 feierte die Schulgemeinschaft:
In der Aula fand eine offizielle Feier mit geladenen Gästen statt, auch ehemalige Lehrkräfte, Eltern, Sponsoren, Vertreter*innen aus den verschiedenen Ämtern waren anwesend, als neben einem Rückblick durch Abgänger*innen der Schule auch das neue Logo und die damit verbundene Vision vorgestellt wurden. Moderiert wurde die Feier von zwei Schülern, musikalisch umrahmt durch mehrere Schülergruppen.
In den anschließenden beiden Stunden konnten alle Schüler*innen der 40 Klassen an unterschiedlichen Stationen verschiedene Bereiche der Schulzweige besser kennen lernen und sich anschließend im Schulhof, wo die Schulband spielte, unterhalten.
Ein Blick auf den Kalender hat das Leitungsteam vor rund einem Jahr feststellen lassen, dass wir nun schon seit 10 Jahren eine Schule sind; gleichzeitig neigte sich der Umbau des Gebäudes der ehemaligen Geometerschule endlich einem Ende zu. Da sich das Ergebnis durchaus sehen lassen konnte, war schnell die Idee geboren, dies zum Anlass zu nehmen, uns als Schule auch einmal gebührend zu feiern. Zuletzt hat die Schule dann auch noch den gemeinsamen Weg zu einem neuen Logo bestritten, das wir heute gerne offiziell vorstellen möchten.
Drei Anlässe – drei kurze Gedanken:
Der Umbau
Nachdem bereits im Jahr 2008, als die Fachoberschule noch Geometerschule hieß und das Realgymnasium die Nachbarschule war, erste Briefe an Behörden verschickt wurden, dauerte es noch weitere 10 Jahre, bis endlich nach etlichen Hürden mit der Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes begonnen wurde. Kurz danach unterbracht die Pandemie die Arbeiten und auch sonst gab es einige Hindernisse zu überwinden.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei meiner Stellvertreterin Marion Heiss, die die Kommunikationsflut zwischen den Bauverantwortlichen, den Ämtern und der Baufirma koordiniert hat.
Da die Sanierungspläne vor der Zusammenlegung gemacht worden waren, dürfen wir uns jetzt an zwei Lehrerzimmern, zwei Cafeterias und auch zwei großen Bibliotheksräumen erfreuen. Es regnet endlich nicht mehr in die Klassenzimmer und das Foyer erstrahlt in neuen Farben.
Um dem ewigen Sprachgewirr ein Ende zu setzen, benennen wir die Gebäude nun mit A, B und C.
Der Prozess der Zusammenlegung
Der Weg vom Zusammengelegt-Werden bis zum Zusammen-Wachsen war kein leichter. Mithilfe externer Organisationsentwickler und vieler engagierter Lehrpersonen und durch den Einsatz und die Effizienz der Mitarbeiterinnen in der Verwaltung konnten wir den Prozess der Zusammenlegung aus organisatorischer Sicht nach drei Jahren abschließen. Nach der symbolischen Schüsselübergabe im September 2013 galt es, das Bestehende wert zu schätzen, durch viele Momente der Begegnung und durch das Sichtbarmachen von Vielfalt die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Das Zusammenwachsen förderte die Profilschärfung und legt nun den Grundstein für Qualitäts- und Schulentwicklung hin zu einer Neuausrichtung.
Und Schule und Unterricht haben sich entwickelt: Sachfachunterricht in Englisch, Modulares Lernen, Gesundheitsförderung und die Beteiligung an EU-Projekten haben der Schule zahlreiche Zertifizierungen beschert.
Das neue Logo und eine Vision
Es war ein Elternruf im Schulrat, der im letzten Jahr meinte, es wäre nun aber doch an der Zeit, auch mit einem gemeinsamen Logo nach außen aufzutreten. Unter dem Titel: „Unsere Schule weiterdenken und gestalten“ haben wir einen Schuldialog begonnen. Professionelle begleitet haben Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und auch die Eltern sich mehrmals getroffen und eine Vision von unserer Schule entworfen. Ausgehend vom zentralen Platz, der unsere drei Gebäude verbindet und über den viele jeden Tag gehen, sich begegnen und wo sich Wege kreuzen, kombiniert mit der Flurbezeichnung des Fagenbaches, ist ein Bild entstanden: das des CAMPUS FAGEN.
Die Bezeichnung irritierte und löste kontroverse Diskussion aus; und das ist gut so. Viele Initiativen gibt es schon, weitere werden dazu kommen. Wir empfinden uns als Schule im Aufbruch.
Aus einem Schülerwettbewerb zur Gestaltung des neuen Logos, das die Vision des Campus Fagen enthalten soll, ist Jakob Covi aus der Klasse 2cn, als Sieger hervorgegangen! Seine Idee wird von nun an unser Bild nach außen sein.
Ein Blick nach vorne
In diesem Sinne könnte in Zukunft ein naturwissenschaftlich technisches Kompetenzzentrum entstehen, in dem die beiden Wissenschaftsbereiche den Schülern nähergebracht werden. Dabei liegt das didaktische Hauptaugenmerk auf individualisiertem Lernen, das gleichzeitig Eigenverantwortung und Teamarbeit fördert. Ziel ist es dabei, die Lernenden zu begleiten, damit sie aus der Fülle von Informationen Wesentliches erkennen und damit umgehen lernen. Grundprinzipien in der Ausbildung sind Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, Umgang mit Vielfalt, Nachhaltigkeit, Verantwortung in der Gesellschaft. Die naturwissenschaftlich-technische Ausbildung findet ihre Inhalte in diesen übergeordneten Thematiken und orientiert sich nach ihnen.
Nach innen wird der Entwicklungsprozess weiter gehen, damit die Vision Umsetzung findet. Die Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler wird dabei eine nicht unbedeutende Rolle spielen.
Lernen nach Niveaustufen - 2023/24
Erstmals erproben wir in den ersten Klassen des Schwerpunktes Angewandte Naturwissenschaften eine spezielle Form der Förderung: das Lernen in Niveaustufen in den Fächern Deutsch und Italienisch, natürlich mit dem Ziel, möglichst alle Schüler*innen möglichst rasch auf ein möglichst hohes Sprachniveau zu bringen.
Internationales Baccalaureat IB - Juni 2023
Am Ende des Schuljahres erfährt die Schule, dass sie nach der Bewerbung um die Einrichtung eines Unterrichtszweiges nach dem Modell des internationalen Baccalaureats IB von der Bildungsdirektion als einzige Schule in Südtirol dafür ausgewählt wurde. Der Akkreditierungszeitraum ist für mehrere Schuljahre anberaumt. Die Bildungsdirektion möchte als Pilotphase im Schuljahr 2024/25 mit dem Unterricht beginnen.
1.Tag der Betriebe - Mai 2023
1.Tag der Betriebe: Um den Absolventen und Absolventinnen der Fachoberschule für Bauwesen einen Einblick in zukünftige Arbeitsplätze zu geben und ihnen das Spektrum an Betrieben und Firmen in Südtirol näher zu bringen, organisiert die Schule alle zwei Jahre für die 4.und 5. Klassen den sog. Tag der Betriebe: eine interne Hausmesse, die zukünftigen Mitarbeitern Wege eröffnet und Firmen die Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren. Der 1. Tag der Betriebe war ein großer Erfolg, der das Vorhaben, ihn regelmäßig zu wiederholen, mehr als bekräftigt.
Evaluation - Dezember 2022
Die Schule wird -wie schon 2016- extern evaluiert. Die Ergebnisse, die die Schule im Frühjahr 2023 erhält, werden in den verschiedenen Gremien vorgestellt und auf der Homepage veröffentlicht. Auch das Audit der Bibliothek findet in diesem Schuljahr statt.
Klimaschule - Oktober 2022
Wir werden Klimaschule: In Zusammenarbeit mit der Klimahausagentur beginnt ein engagiertes Klimateam (Lehrpersonen, Eltern, Schüler*innen, Verwaltung) alle Initiativen zum Klimaschutz an der Schule zu sammeln und zu systematisieren. Sensibilisierungsinitiativen werden gestartet und Visionen erarbeitet. Umweltthemen werden im Dreijahresplan der Schule verankert. Wir haben das Ziel, bis 2025 alle Kriterien für eine Klimaschule zu erfüllen.
Pädagogischer Tag im Haus der Familie - September 2022
Pädagogischer Tag im Haus der Familie am Ritten: Das Lehrerkollegium verbringt einen kurzweiligen Tag am Ritten und beschäftigt sich mit den Themen des nächsten Dreijahresplans. Die Tradition der Pädagogischen Tage, manchmal auch umbenannt in Tag der Schulentwicklung, ist in den Jahren des Zusammenwachsens entstanden und wird regelmäßig fortgeführt: manchmal durch Referenten ergänzt, plant und moderiert das Leitungsteam diese Tage meist mit Hilfe einer kleineren Lehrergruppe. Seit diesem Schuljahr gibt es auch einen Koordinationsbereich für die längerfristige Planung der internen Fortbildung, zu der auch die Pädagogischen Tage gehören.
Gesundheitsfördernde Schule - 2022
Physische und psychische Gesundheit aller Mitglieder der Schulgemeinschaft ist den Lehrern und Lehrerinnen immer schon ein Anliegen gewesen. Projekte für eine gesunde Pause machten den Anfang, bis schließlich ein Jahresprogramm von Aktivitäten und Referaten, Workshops und Fortbildungen erstellt wurde, das zur Auszeichnung als Gesundheitsfördernde Schule geführt hat. Für die Lehrpersonen wurde dabei ein Pädagogischer Tag organisiert, in dessen Folge zahlreiche Maßnahmen für einen gesunden Arbeitsplatz umgesetzt wurden: Cafeteria, ruhige Korrekturräume, weitläufige Lehrerzimmer, Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen und vieles mehr.
Tag der Sprachen - 2022
Zum ersten Mal führt die Schule den Tag der Sprachen ein, der in den folgenden Jahren immer in der ersten Maiwoche die Mehrsprachigkeit in den Mittelpunkt stellt. Bereits in den letzten Jahren wurden mehrsprachige Unterrichteinheiten in verschiedenen Klassen durchgeführt. Der Tag der Sprachen ermöglicht es, auch Schülern und Schülerinnen mit unterschiedlichen Muttersprachen, diese in den Kontext Schule einzubringen. Der Tag der Sprachen greift Initiativen wie Lingua Snacks auf oder setzt sichtbare Akzente der Mehrsprachigkeit.
Ausbildungsprojekt 16+ 2021/22
Start des Ausbildungsprojekt 16+: Die Schule, besonders das Realgymnasium, ist schon seit einigen Jahren die Wunschschule für viele jugendliche Migranten, die nach Südtirol kommen. Um jene unter ihnen zu unterstützen, die bereits 16 sind und dadurch wenig Zeit haben, gezielt zu einer Ausbildung zu kommen, erarbeitete die Schule zusammen mit der Pädagogischen Abteilung, dem Bildungsressort und dem Jugendcoaching das Projekt 16+: Es hilft den 10 bis 15jährigen Jugendlichen bei der beruflichen Orientierung; sie lernen die Landessprachen und Englisch auf einem Basisniveau und beschäftigen sich mit Themen, die für eine Berufs- oder Schulwahl relevant sind. Bisher konnten alle in andere Schulen ihrer Wahl überstellt oder einem Lehrberuf zugeführt werden.
Sensimint 2021
Immer häufiger interessieren sich Lehrpersonen für länder- und schulübergreifende Projekte der EU. Im Projekt Sensimint geht es um die Erarbeitung und Erstellung sprachsensibler Unterrichts- und Lernunterlagen für dem Fachunterricht in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern. Die daran teilnehmenden Lehrer*innen organisieren schulinterne Lehrerfortbildungen und geben Instrumente des sprachsensiblen Unterrichts weiter.
Klimapreis 4b - 2019
Schüler und Schülerinnen demonstrieren weltweit freitags für das Klima: Die Klasse 4b hat schon früh selbst Initiative ergriffen und mit dem Projekt demoda alle Mitglieder der Schulgemeinschaft eingeladen, auf Billigmode zu verzichten und Kleidung zu tauschen. Dafür wurde in der Schule ein eigener Raum eingerichtet. Die Schule setzt auch schon früh Akzente, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen: Es gibt seit vielen Jahren keine Snacksautomaten mehr, in denen mehrfachverpackte Nahrungsmittel angeboten werden, auch auf Plastikwasserflaschen wird seit geraumer Zeit verzichtet.
Pluripro - 2017
Austauschprogramme der EU erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Ab 2017 nehmen immer wieder Lehrpersonen diese Angebote wahr und machen Erfahrungen in europäischen Schulen.
Kollegialen Hospitation - 2017
Die Lehrpersonen erproben unterschiedliche Formen der Kollegialen Hospitation und melden zurück, dass dies die wertvollste Form der Fortbildung sei.
Modulares Lernen - 2016
Modulares Lernen: Im ersten Biennium der Fachoberschule für Bauwesen findet der Unterricht in einigen Fächern in Modulen statt: Die Schüler*innen teilen sich die Lernzeit vorwiegend selbst ein. Sie arbeiten nach kurzen Input-Fasen der Theorie selbständig an eigens dafür entworfenen Skripten und Arbeitsaufträgen und schätzen sich regelmäßig selbst ein.
„Spiegeltag“ - 2013/2014
Die Schüler und Schülerinnen haben schon vor einigen Jahren den Begriff „Spiegeltag“ geprägt: ein Tag der Selbstreflexion, der Selbsteinschätzung. In einem Gespräch mit einer Lehrperson stellen die Schüler*innen Überlegungen zu ihrer eigenen Lernentwicklung an. Die Form des Spiegeltages wird immer wieder angepasst und mündet 2022/23 in einen Schülersprechtag.
Cambridge English Qualifications - 2014
Englischunterricht auf hohem Niveau war und ist eines der Ziele des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts. Die Schule hat dabei früh begonnen, den Schüler*innen die Möglichkeit zu bieten, in der Schule die Vorbereitungskurse für die Zertifizierungsprüfungen zu besuchen. Dabei übernehmen eigene Lehrpersonen das intensive Sprachtraining oder die Schule arbeitet mit außerschulischen Anbietern zusammen. Da das Interesse von Seiten der Schüler*innen immer sehr groß ist, werden in manchen Jahren Teilnahmetests durchgeführt. Viele unserer Schüler*innen erreichen so bereits am Beginn der 5. Klasse das Niveau C1.
CLIL-Schule - 2013
Bewirbt sich die Schule beim Pilotprojekt als CLIL-Schule: In den kommenden Jahren wird ein Konzept erarbeitet, das den CLIL-Unterricht je nach Ausbildung der Lehrpersonen in der 3. Klasse im Fach Planung und Bauwesen als auch in den 3. und/oder 4. Klassen des Schwerpunktes Angewandte Naturwissenschaften in den Fächern Physik oder Naturwissenschaften vorsieht.
Der Prozess der Zusammenlegung 2013 – 2016
Der Weg vom Zusammengelegt-Werden bis zum Zusammenwachsen ist kein leichter. Mithilfe externer Organisationsentwickler und vieler engagierter und an einem guten Schulklima interessierter Lehrpersonen können wir den Prozess der Zusammenlegung aus organisatorischer Sicht nach drei Jahren abschließen. Alle weiteren Entwicklungen liegen nun auch vor allem am Willen der Beteiligten. Nach der symbolischen Schüsselübergabe galt es, das Bestehende wert zu schätzen, durch viele Momente der Begegnung und durch das Sichtbarmachen von Vielfalt die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Das Zusammenwachsen förderte die Profilschärfung und legt nun den Grundstein für Qualitäts- und Schulentwicklung hin zu einer Neuausrichtung.
1955 | Auf Ansuchen des ersten Südtiroler Landeshauptmanns Karl Erckert genehmigt das Unterrichtsministerium in Rom für das Schuljahr 1955/56 die Errichtung einer 1. und einer 2. Klasse der Geometer-schule. Diese Klassen sind zunächst als eigene Fachrichtung der seit 1947 bestehenden deutschsprachigen Handelsoberschule in Bozen (unter Direktor Franz Weger) angeschlossen. Acht Schüler schreiben sich in die 1. Klasse ein, sechs bestehen die Eignungsprüfung, um in die 2. Klasse einzusteigen. |
1959 | Die fünf Schüler der ersten Maturaklasse der Schule legen zusammen mit zwei Privatisten die Abschlussprüfung ab. Mit dem Schuljahr 1959/60 ist die Geometerschule eine eigen-ständige Schule, teilt sich aber weiterhin die Direktion mit der Handelsoberschule (ab 1972 unter Direktor Fritz Maurer, ab 1980 unter Alois Stofner). |
1960 | Im Sommer 1960 legt die erste Frau die Abschlussprüfung an der Bozner Geometerschule ab. Schülerinnen bleiben in den folgenden Jahren allerdings die Ausnahme: In den ersten zwanzig Jahren des Bestehens der Schule schließen insgesamt lediglich 15 Frauen die Geometerschule ab. |
1979 | Mit Beginn des neuen Schuljahrs ist die Geometerschule an einem eigenen Sitz in der Fagenstraße angesiedelt; das 1996 wegen Platzmangels aufgestockte und 2000 um neue Laborräume er-weiterte Gebäude beherbergt bis heute die Fachoberschule für Bauwesen. |
1993 | Mit der Ernennung eines eigenen Direktors für die Geometerschule (zunächst in Gestalt von Karl Plunger und ab 1994 in jener von Josef Hofer) wird die Schule vollkommen eigenständig. |
1994 | Die Landesregierung benennt die Geometerschule nach Peter Anich (1723–66), dem bedeutenden Tiroler Landvermesser und Kartographen, bei dessen Kartenwerk „Atlas Tyrolensis“ (vollendet von seinem Mitarbeiter und Schüler Blasius Hueber) es sich um die erste auf einer geodätischen Vermessung basierende Karte Tirols (im Ausmaß von fast fünf Quadratmetern) handelt. |
2004 | Nachdem Franz Josef Oberstaller und Gebhard Kirchler die Geometerschule jeweils nur für ein Schuljahr geleitet haben, wird 2004 Erwin Fischer zum Direktor der Geometerschule ernannt. |
2013 | Die Geometerschule und das Realgymnasium werden zusammen-gelegt. |
1967 | Auf Wunsch vieler Eltern und auf der Grundlage eines 1966 herausgegebenen Ministerialrundschreibens mit der dringenden Empfehlung, an humanistischen Gymnasien „Sektionen wissenschaftlicher Lyzeen“ zu schaffen, richtet Oswald Sailer, der Direktor des Humanistischen Gymnasiums „Walther von der Vogelweide“ in Bozen, 1967 ein entsprechendes Ansuchen an das Unterrichtsministerium in Rom. Da sich die Stadt Bozen weigert, für dieses Vorhaben auch nur einen Raum zur Verfügung zu stellen, erklärt sich nach einer Unterschriftenaktion und diesbezüglicher Berichterstattung in den Medien der Landesausschuss bereit, alle anfallenden Kosten zu übernehmen. Mit Beginn des Schuljahrs 1967/68 gibt es in der Südtiroler Landeshauptstadt endlich ein deutschsprachiges „Wissenschaftliches Lyzeum“ als Sektion des Humanistischen Gymnasiums. Schon im ersten Jahr ihres Bestehens hat diese Sektion 34 Schülerinnen und Schüler, im folgenden Schuljahr sind es 83 und im Schuljahr 1970/71 bereits 240 – es beginnt eine lange Geschichte der Platznot und der räumlichen Notlösungen (teilweise sogar mit Schichtunterricht einzelner Klassen an Vor- und Nachmittagen). |
1972 | Im Sommer 1972 tritt die erste Abschlussklasse des Wissenschaftlichen Lyzeums zur Matura an; alle 31 Angetretenen werden für reif erklärt. Mit Beginn des Schuljahrs 1972/73 ist das Bozner Wissenschaftliche Lyzeum eine eigenständige Schule, teilt sich jedoch die Schulleitung zunächst weiterhin mit dem Humanistischen Gymnasium, welches im selben Schuljahr – nunmehr mit Marjan Cescutti als Direktor – seinen neuen Sitz in der Grieser Armando-Diaz-Straße bezieht. |
1973 | Das Schuljahr 1973/74 bringt für das Wissenschaftliche Lyzeum die vollständige Eigenständigkeit – mit Ferdinand Patscheider als eigenem Direktor – mit sich. Die Schwierigkeiten bezüglich der Unterbringung der stetig größer werdenden Zahl an Schüler/innen halten auch in den folgenden Jahren an. |
1977 | Nach der Fertigstellung des vom Architekten Marcello Aquilina entworfenen Neubaus in der Fagenstraße 10 in Gries kann das Wissenschaftliche Lyzeum endlich einen eigenen Sitz beziehen, in dem alle Schüler/innen unter einem Dach Platz finden. Im Schuljahr 1977/78 sind es 368 Jugendliche und junge Erwachsene, die an der Schule (mit zu diesem Zeitpunkt achtzehn Klassenräumen) eingeschrieben sind. |
1978 | Der Schulrat beschließt die Benennung der Schule nach Raimund von Klebelsberg, der als anerkannter Naturwissenschaftler Südtiroler Herkunft (er wurde in Brixen geboren) dafür bestens geeignet erscheint. Der Geologe, Hochgebirgs- und Gletscherforscher Raimund Wilhelm Werner von Klebelsberg zu Thumburg (1886-1967), nach dem auch ein Gletscher in der Antarktis benannt ist, lehrte von 1919 bis 1958 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und war 1933/34 sowie 1942– 45 Rektor derselben. Was man zum Zeitpunkt der Schulbenennung nicht weiß oder nicht in Betracht zieht, ist die Tatsache, dass Klebelsberg schon frühzeitig nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut unterstützt und sich in der Zeit des Nationalsozialismus den Machthabern intensiv angedient hatte. Er saß im Hauptausschuss des „Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“, als dieser bereits 1924 beschloss, jüdische Mitglieder auszuschließen und sogar die Bewirtung von Juden auf Alpenvereinshütten zu verbieten. Klebelsberg befürwortete 1938 den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich öffentlich und verfügte am Tag der Hinrichtung von Christoph Probst (an der Innsbrucker Universität immatrikuliertes Mitglied der berühmten deutschen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“), dass dieser „dauernd vom Studium an allen deutschen Hochschulen ausgeschlossen“ sein solle. |
1979 | Peter Ortner übernimmt mit Beginn des Schuljahrs 1979/80 die Leitung der Schule. |
1994 bis 2001 | Nach einem entsprechenden Beschluss der Landesregierung im April 1990 (der in der Folge mehrmals ergänzt wird) beginnen 1994 umfangreiche Umbauarbeiten am Sitz des Wissenschaftlichen Lyzeums. Die Arbeiten an dem vom Architekten Christoph Mayr Fingerle geplanten Umbau des Schulgebäudes erfahren durch den Konkurs einer Baufirma und eine weitere Bauvertragsauflösung mehrjährige Unterbrechungen, bis sie schließlich 2001 fertiggestellt werden können. |
2000 | Nach langen, intensiven und auch medial ausgefochtenen Diskussionen wird im Mai 2000 unter Direktor Georg Mühlberger beschlossen, auf die Benennung nach Raimund von Klebelsberg zu verzichten und sich auch keinen anderen Namen zu geben. |
2013 | Das Realgymnasium und die Geometerschule werden zusammen-gelegt. |